Die Geschichte der Plater Brücken über die Stör
(Die Geschichte des Wahrzeichens des Dorfes Plate)
Die Plater Brücke wurde bereits 1567 in einem im Zusammenhang mit der Vorbereitung der durchgehenden Wasserstraße Wismar/Schwerin See/Stör/Elde/Elbe die Schleuse als fertig bezeichnet. Damit verbunden war auch eine Brücke über die Stör (auch eine Zollstelle), über deren Aussehen wir kaum etwas wissen. Sehr früh muß es sich aber schon um eine Zugbrücke gehandelt haben, denn aus Niederschriften geht hervor, daß 1751 die Zugbrücke in PLate, "worüber der Landweg von Parchim und deren Orten nach Schwerin gehet", reparaturbedürftig war.
Mit dieser Brücke schienen die Plater aber immer ihre Schwierigkeiten gehabt zu haben, denn 1789 heißt es zur Begründung der Reparatur, daß "die Plater Brücke sehr schadhaft ist und zur Zeit nicht aufgezogen werden kann".
1895/96 erfolgte ein größerer Umbau der Brücke. Aber immer hat es sich um eine hölzerne Brücke gehandelt, denn 1927 wird von "der Auswechslung der alten schadhaften Holzbrücke zu Plate durch eine eiserne Portalbrücke" berichtet.
Bis 1930 wurde diese Brücke mit Muskelkraft durch eine Winde geöffnet. Da diese Brückenbedienung einen zu großen Zeit- und Kraftaufwand benötigte, wurde eine elektrisch betriebene Winde eingebaut. Nun bertug das Öffnen nur ca. eine Minute statt bisher zehn Minuten.
Bedingt durch den regen Verkehr von Booten, Segelschiffen und Lastkähnen mußte ständig ein Brückenwärte gewonnen werden. Zunächst sind es die Gastwirte des an der Störbrücke liegenden Störkruges, später der Bäcker Röpke. Viele Jahre versieht Herr Schendel dieses Amt.
1945 erlangt die Brücke histirische Bedeutung. Sie makierte von April bis August den Grenzübergang zwischen der sowjetisch besetzten Zone östlich und der amerikanisch-britischen besetzten Zone westlich der Stör. Zwei bewachte Schlagbäume trennen diese Gebiete, die Brücke selbst bildet das Niemansland. Bis 1988 wird sie als Zugbrücke genutzt.
Durch die hohen Belastungen der Militärtransporte, das Anwachsen des Verkehrsstromes, die Zunahme der Massenguttransporte, aber auch infolge von Umwelteinflüssen und Verschleiß muß sie für den Fahrverkehr gesperrt und abgerissen werden. 1991 wird sie durch eine neue, in der Form ähnliche Zugbrücke ersetzt.
Die Einweihung des Naubaues am 7.7.1991 fand im Rahmen der Festwoche der 800 Jahrfeier des Ortes Plate statt.
Video der Einweihung, © K.-G. Haustein ansehen...
Im September 2005 beginnt der Umau der Plater Zugbrücke in eine Hubbrücke. Auf Grund der Umbauarbeiten am Brückenkörper wird die Brücke Plate in der Zeit vom 13.10.2005 bis zum 31.03.2006 für den Fahrzeugverkehr voll gesperrt. Die Umleitung erfolgt jeweils über Banzkow - Neddelrad.
Für Fußgänger und Radfahrer wird für die Zeit der Brückensperrung eine Behelfsbrücke gebaut.
Für eine kleine Abhilfe hat die Gemeinde dennoch gesorgt. Der Bürgermeister der Gemeinde Plate, Dr. Abert Hilbig, teilt den Bürgen folgendes mit: „Im Zuge des ländlichen Wegebaus können wir wenigstens für eine kleine Entlastung der Kraftfahrer sorgen, indem wir den Zietlitzer Landweg hergerichtet haben. Der Weg wurde asphaltiert, der Landkreis Parchim fördert die Maßnahme und übernimmt 70 Prozent der Baukosten". Der bisherige Landweg zwischen Peckatel und Zietlitz werde schon jetzt von Ortskundigen als kurze Verbindungsstrecke über Zietlitz zur Crivitzer Chaussee genutzt. Von dort aus gelange man in Richtung Schwerin und nach Crivitz.
Am 31.03.2006 ist die Teilung der Gemeinde Plate vorüber, das Leben pulsiert wieder in altgewohnter Hektik. Der Verkehr wird durch eine Ampel an der Brücke verkehrsberuhigt. Der Gehweg ist jetzt 1,20 m breit, bleibt aber trotzdem nur ein Gehweg, kein Radweg.
Wasser- und Schifffahrtsamt Lauenburg
Dornhorster Weg 52
21481 Lauenburg