Vor etwa 18000 Jahren hatte die Eiszeit einen großen Teil Europas fest im Griff. Die Eismassen hatten sich auf der Linie Schwerin-Crivitz bis zu 2000 m hoch aufgetürmt. Die Schmelzwasser suchten sich ihren Weg durch die Endmoränen in Richtung Elbtal und schufen so das Störtal und weiter südlich die Lewitz. Das abfließende Wasser gab einen schmalen Uferstreifen frei, auf dem heute Consrade steht. Der See hinterließ die Stör, umgeben von einem sumpfigen Torfmoor. Bei der Begradigung der Stör im vergangenen Jahrhundert wurde eine große Menge von steinernen Werkzeugen gefunden. Daher nimmt man an, das hier in der Steinzeit schon eine starke Besiedlung statt gefunden hat. Erste Nachweise von menschlichem Leben im Störtal stammen aus der mittleren Steinzeit, das war etwa 8000 bis 3000 v.Chr.
Von 1270-1561 war Consrade ein Klosterdorf. Das gesamte Dorf (Bauerndorf) gehörte in dieser Zeit den Mönchen von Reihnfeld. Als Eigentum des Herzogs gehörte Consrade 1561-1832 zum Domanium und damit zum unmittelbaren Besitz des regierenden Herzogs. 1753 erließ der Herzog ein erstes Büdnerei-Patent im Domanium und erste Büdnereien mit Hof- und Gartenplatz (2.200qm) entstanden. Da die Büdner von diesen kleinen Wirtschaften nicht leben konnten, mussten sie weiterhin bei den Bauern oder auf Gütern arbeiten.
Um 1830 war es den Büdnern im Domanium nun schon möglich bis zu 5 ha große Kleinbauernstellen zu erwerben. Auf Flächen die für den Ackerbau nicht geeignet waren entstanden Häuslereien. Um diese Zeit gab es in Consrade in den Häuslereien eine ganze Reihe Handwerker. Der Ackerbau als Haupterwerbsquelle der Büdner und später auch der Häusler bestand auf den leichten sandigen Böden von Consrade im Anbau von überwiegend Roggen, Hafer, Buchweizen und Gerste und zunehmend natürlich Kartoffeln und Rüben.
In den Anfängen der Schule in Consrade wurden die wenigen Kinder vom Küster aus Plate unterrichtet. Die Schule in Consrade wurde als Nebenschule geführt und war in dem Katen gegenüber der Kirche untergebracht. 1968 war das letzte Jahr für die Schule in Consrade. Der Schulraum im Museum Mueß ist mit den Schulbänken aus Consrade ausgestattet. Ein Schulbussverkehr wird eingerichtet, mit dem die Kinder in die Plater Polytechnische Oberschule gefahren werden.
In Consrade steht die älteste Facherkkirche in Norddeutschland. Die Ersterwähnung der kleinen Kirche stammt aus dem Jahr 1534. Durch die Mitglieder des Förderkreises Kirche Consrade und viele Helfer, Förderer und Spenden konnten viele Bauvorhaben an der Kirche realisiert werden und somit diese kleine Fachwerkkirche als Mittelpunkt des Dorfes erhalten werden.
Besondere Bedeutung hatte für Consrade das Torfmoor in der Störniederung. Ein kleiner Teil wurde von landwirtschaftlichen Betrieben genutz und sicherte die Energieversorgung. Mit dem Consrader Torf wurde vorwiegend das Schloss in Schwerin beheizt und mit Kähnen auf der Stör dorthin gebracht. 1959 begann für Consrade die Kollektivierung der Landwirtschaft. In der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft wurden die Felder gemeinschaftlich bewirtschaftet. Das Vieh versorgte jeder Bauer selbst.
Am 1. April 1960 verlor Consrade seine Selbständigkeit und wurde Ortsteil von Plate.
1997 wurde die Dorfstraße völlig neu angelegt und bekam eine Asphaltdecke. Im Zuge dieser Bauvorhaben wurden vorher Abwasser-, Regen- und Versorgungsleitungen für Energie und Telefon verlegt. Mit der Wende ging für Consrade die wohl einschneidenste Veränderung in seiner Geschichte einher. Consrade wurde von einem landwirtschaftlich geprägten Dorf zu einem Wohndorf. In Consrade gibt es keine Bauernstellen mehr.
Wenn wir heut durch Consrade gehen, erkennt man kaum noch die alten Büdner- und Häuslereien. Sie sind fast alle mit einem modernen Äußeren versehen. Wohnalagen wie "Am Hang" und "Am Park" enstanden und viele Eigenheime wurden errichtet. Die Einwohnerzal in Consrade betrug am 01.11.2015 (Amt Crivitz) 847 Bürger.
An der Stelle des ehemaligen Kindergarten wurde 2011 der Bürgertreff, ein Treffpunkt für Jung und Alt geschaffen. Für die Jüngsten wurde vor dem Gebäude ein Spielplatz angelegt.
07.11.2018 - Consrade hat eine Streuobstwiese, Fotos: © K.-G. Haustein
Insektenhotel wurde gebaut und erste Bäume gepflanzt mehr erfahren...
Quelle: (K.-P. Elsholt) - REGIONAL ANZEIGER 11/2018
02.10.2018 - Consrader feiern ein Lichterfest, Fotos: © K.-G. Haustein
Lichterfest anlässlich der neuen LED-Straßenbeleuchtung in Consrade mehr erfahren...
Quelle: K.-P. Elsholt
Jubiläumsfest in Consrade - Ein Dorf wird 750 Jahre alt
Im Juli 2015 feierte Consrade mit einem Dorffest am Bürgertreff sein 750-jähriges Bestehen seit seiner urkundlichen Ersterwähnung am 13. Februar 1265. Die Schreibweise des Ortsnamen änderte sich bis zum heutigen bekannten Namen Consrade mehrmals wie 1265 Conradesrothe, 1371 Cordesrode, 1470 Cursade, 1534 Churfzrade, 1541 Cufrade, 1583 Cußradt, 1596 Consrode, 1603 Curfsrade oder 1730 Kuysrade. Drei Tage feierte das Dorf mit vielen
Aktionen für die ganze Familie. Höhepunkte waren der 7,5 km Störkanallauf, das Konzert "Kunterbunter Liederabend" im Festzelt am Bürgertreff und die Lesung der Chronik "Geschichte und Geschichten von Consrade", eine Zeitreise in Buchform, durch den Verfasser Hasso Freiherr von Stenglin in der bis auf den letzten Platz gefüllten Dorfkirche in Consrade.
Chronik Consrade - Grußwort des Bürgermeisters lesen...
Chronik Consrade - Vorwort des Chronisten lesen...
Festzeitschrift "750 Jahre Consrade" 10.-12.Juli 2015 lesen...
Die Chronik Consrade ist in der Gemeindebiblothek in Plate erhältlich.